Karl Heuberger                      Die Heimat

 

Aus ihren tiefdunklen Augen strahlet Glut

und Lebensfülle

 

Kennt Ihr an Afrika´s gluthauchenden Gestaden

Gallina´s Nest, *) die Heimat prächt´ger Frauen?

Gallina´s, auf des Rheines Nebenauen

noch jüngst der Neid der reizendsten Najaden?

 

O Brand der Augen, dunkelnd die Plejaden,**)

Glutrosen in der Waldesnacht der Brauen!

So lebensvoll! Gefährlicher zu schauen

Als einer Ceres lebenvollste Waden.

 

Sollst, neidisch Frauenvolk, sie nicht verdammen,

Weil arglos sie den Heimathtrieben folgt,

Nicht leichte Wunden ritzt, gleich schwachen Schrammen,

 

Nein, mit dem Flammenblitz die Herzen dolcht!

Wie Löwen, mähnenschüttelnd, in den hellen

Mondnächten grausam morden die Gazellen.